Planguage
Veröffentlicht auf 29. Mai 2017
Planguage unterstützt die genaue Definition von Anforderungen, oder auch Qualitätsanforderungen, mit Hilfe von Schlüsselwörtern und wurde als QS-Werkzeugset von Tom Gilb entworfen und seit den 70ern erfolgreich eingesetzt.
Am einfachsten lässt sich Planguage mit einem Beispiel erklären.
Die Anforderung "Das System muss performant sein." kennen wir bestimmt alle, aber was heißt das schon?
Beispiel:
Tag | Performance |
Definition | Schnelle Antwortzeiten des Systems |
Maßeinheit | Sekunden |
Messmethode | Per Software direkt an der API {SOAP,REST} |
Vergleichswert | 3,5s bei 1000 Datensätzen <- Altsystem |
Vorgabe | 1s bei 1000 Datensätzen |
Akzeptabel | 1,5s bei 1000 Datensätzen |
Inakzeptabel | Länger als 5s warten ohne Rückmeldung vom System |
API | Technische Schnittstelle für die Software |
Die Schlüsselwörter sind nicht verpflichtend und können erweitert (Kosten, Phase, Review, Report, Risiko, Getestet durch usw.) oder weggelassen werden.
Was verwendet wird bestimmt letztendlich der praktische Nutzen für die Projekt Stakeholders aus PM, QM, DEV usw.
Zusätzlich können Begriffe unter eigenem Tag ("API") definiert werden.
Quellen für Anforderungen werden mit einem Pfeil dargestellt "<-".
Listen werden in geschweiften Klammern widergegeben "{Ele1, Ele2}".
Gerade unerfahrene Kollegen vergessen gerne Details, Planguage kann hier seine Stärken ausspielen.
Was die Methode sonst noch für Werkzeuge beinhaltet, und warum ihre "Evo" Komponente (Value Delivery Cycle) als Großvater der Agilität gilt, erklärt Tom Gilb in diesem Dokument:
Planguage paper
Auch das Buch dazu kann empfohlen werden. Als Nachtlektüre könnte es allerdings zu anspruchsvoll sein.
Titel: Competitive Engineering: A Handbook for System Engineering, Requirements Engineering, and Software Engineering Using Planguage
Autor: Tom Gilb
Verlag: Butterworth-Heinemann
Wertvolle Lebenserfahrung in der Softwareentwicklung als Buch zum Nachlesen