V-Modell (XT) und W-Modell
Veröffentlicht auf 24. November 2008
Das ursprüngliche V-Modell ist eine Projektmanagement-Methode für die Systementwicklung.
Seine Bezeichnung verdankt es der V-formigen Anordnung seines Phasenmodells.
Auf der linken Seite stehen die 5 Entwicklungsphasen, auf der rechten ihre Pendants zur Validierung und Verifizierung. Nach unten hin werden die Vorgaben für das Projekt immer detaillierter, je weiter man nach rechts kommt, umso näher kommt man der Fertigstellung.
Systemanforderungen Abnahmetests
Systemarchitektur Systemintegration
Systementwurf Integrationstests
Softwarearchitektur Modultests
Softwareentwurf
Die Phasen sind dabei nicht in eine feste zeitliche Abfolge gezwängt, Überlappungen der Phasen sind dabei eher die Regel. Weitere Informationen zum V-Modell liefert z.B. Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/V-Modell
Das V-Modell-XT ist eine Weiterentwicklung des V-Modells, XT steht dabei für "eXtreme Tailoring".
Das Modell versucht dem Anwender einen Leitfaden zu geben, wie er (Software-)Systeme entwickeln oder auch einfach bestehende Prozesse optimieren kann.
Es werden Aktivitäten und Tätigkeiten, Rollen und Verantwortlichkeiten, Produkte und Ergebnisse definiert, die während des Entwicklungsprozesses durchzuführen sind. Dabei legt das Modell größten Wert auf die Anpassbarkeit an das jeweilige Projekt und an die direkte Einbindung von Kunde und Auftraggeber während der gesamten Projektlaufzeit. Dafür stellt das V-Modell-XT Vorgehensbausteine zur Verfügung, die je nach Projektspezifikation und Projekttyp zusammengestellt werden.
Folgende Projekttypen werden beschrieben:
- Systementwicklung in der Rolle eines Auftragsgebers
- Systementwicklung in der Rolle eines Auftragsnehmers
- Einführung und Pflege eines organisationsspezifischen Vorgehensmodells
Die beiden ersten Projekttypen sind dabei als gegenseitige Module mit Schnittstellen zueinander zu verstehen.
In Bezug auf den Testprozess sind die Rollen und Tätigkeiten auf mehrere Rollen und Aufgabenfelder verteilt.
Einen deutlich erkennbaren Testprozess gibt es somit aber nicht, die Rolle eines Testmanager ist ebenfalls unbekannt. Bei genauer Betrachtung wird allerdings deutlich, dass der Testprozess frühzeitig beginnen sollte und einen tragende Rolle spielt.
Eine öffentliche Dokumentation ist unter http://www.v-modell-xt.de zugänglich.
Folgende Teile stehen dabei zur Verfügung:
Teil 1: Grundlagen des V-Modells
Teil 2: Eine Tour durch das V-Modell
Teil 3: V-Modell-Referenz Tailoring
Teil 4: V-Modell-Referenz Rollen
Teil 5: V-Modell-Referenz Produkte
Teil 6: V-Modell-Referenz Aktivitäten
Teil 7: V-Modell-Referenz Konventionsabbildungen
Teil 8: Anhang
Teil 9: Vorlagen
V-Modell-XT Online Dokumentation:
Graphical Development Process Assistant der Uni Bremen:
http://informatik.uni-bremen.de/gdpa
Weitere OpenSource Werkzeuge:
http://sourceforge.net/projects/fourever
Eine Erweiterung auf den Testprozess stellt das so genannte W-Modell dar.
Anstatt sich auf dynamische Testtechniken und deren frühzeitige Vorbereitung zu konzentrieren, wie beim V-Modell, soll nach diesem Modell frühestmöglichst mit dem "Testen" begonnen und die Phasenprodukte selbst bereits ausgiebig durch statische Methoden getestet werden.
Ziel ist es die bereitstehenden Ressourcen effektiver einzusetzen, indem Fehler oder Fehlentwicklungen bereits zu Beginn gefunden und die Folgekosten reduziert werden.
Folgende Phasen sind für den Entwicklungsprozess definiert:
- Anforderungsdefinition
- Spezifikation
- Systementwurf
- Programmierung
- Softwarefertigstellung
- Systemerstellung
- Installation
Folgende Phasen sind für den Testprozess definiert:
- Prüfe die Anforderungen
- Prüfe die Spezifikation
- Prüfe das Design
- Modultests
- Integrationstests
- Systemtests
- Akzeptanztests
Buchtipp:
V-Modell XT
Titel: Das V-Modell XT. Grundlagen, Methodik und Anwendungen
Autoren: Reinhard Höhn (Autor), Stephan Höppner
Verlag: Springer
Vermittlung der Grundlagen