Statistische Prozesskontrolle

Veröffentlicht auf 21. Mai 2018

SPC (Statistic Process Control) ist eine Methode aus der Qualitätssicherung von Prozessdurchläufen mit Hilfe von statistischen Verfahren.
Zweck ist die wirtschaftliche Ermittlung von Häufigkeiten von Abweichungen durch Stichprobenmessungen, um 100% Prüfungen zu vermeiden.

Ziel ist es einen Prozess soweit zu optimieren, dass man möglichst einheitliche, gleichbleibend qualitativ hochwertige Produkte am Ende erhält. Man kann damit eine Aussage über die Einhaltung der Prozessqualität geben. Das Produkt selbst, wird dadurch in der Regel aber nicht bewertet oder verbessert, hier müssen andere Qualitätswerkzeuge angewandt werden.

Voraussetzungen für SPC sind eine gewisse Häufigkeit der definierten Prozessdurchläufe und eine gewisse Komplexität, die über den normalen Menschenverstand hinausgeht, um den initialen Aufwand zu rechtfertigen. Anschließend kann ein Prozess- und Produktkenner festlegen, welche Messgrößen in einer Datenbank erfasst werden sollten und können.

Für bestimmte Einzelteile werden die Messungen durchgeführt, das Ergebnis wird in sogenannten Qualitätsregelkarten (Quality Control Chart) als eine Art von Liniendiagramm dargestellt. Zur einfacheren Darstellung und zum besseren Verständnis wird aber oft eine Gaußsche Normalverteilung in Parabelform verwendet.

Eingreifen sollte man bei folgenden Erkenntnissen:
* Große Abweichungen vom Soll.
* Durchschnittliche Werte weit abseits vom Soll.
* Auf-/Abwärtstrend in Linien erkennbar.
* Mehrere Werte hintereinander größer als die Standardabweichung.
* Muster in Linien erkennbar.

Aus den Werten der Einzelteile können die Prozessfähigkeitsindikatoren Cp (Prozessbeherrschbarkeit, gleichbleibende Ergebnisse) und Cpk (Prozessfähigkeit, wenig Abweichung vom Soll) ermittelt und verglichen werden.
Somit lassen sich Trends oder vereinzelte Ausreißer als solche erkennen und man kann entsprechend reagieren.

Eine manuelle Erfassung und Auswertung ist in der Regel nicht aussagekräftig genug, daher wird oft eine automatische Erfassung und Softwareverarbeitung bevorzugt.

Mehr zu SPC, Regeln und eine Excel-Vorlage als Beispiel für die manuelle Durchführung, finden Sie z.B. hier: https://www.sixsigmablackbelt.de/statistische-prozesskontrolle-spc-excel/

Weitere Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Statistische_Prozesslenkung
https://de.wikipedia.org/wiki/Qualit%C3%A4tsregelkarte

 

Geschrieben von Robert Bullinger

Veröffentlicht in #Expertise, #Methoden und Standards

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